Geschrieben am . Veröffentlicht in Gesundheit und Bildung in Köln.

Masterarbeiten von Architekturstudierenden ausgezeichnet

Bild Heike Fischer TH KölnNeues Leben für das Bosch-Haus in Neuehrenfeld und das Gaswerksgelände in Ehrenfeld sowie die Auseinandersetzung mit namibischer Baukultur – für diese in ihren Abschlussarbeiten entwickelten Konzepte erhielten vier Studierende den Masterpreis der Fakultät für Architektur der TH Köln. Das Preisgeld von insgesamt 3.500 Euro stammt von der Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen.

Hannah Am Ende beschäftigte sich mit dem ehemaligen Bosch-Haus inmitten eines Industrie- und Gewerbeareals im Kölner Stadtteil Neuehrenfeld. Ziel der Arbeit ist es, aus dem früheren Gewerbebau ein Quartierszentrum zu entwickeln, ohne übermäßig in die historische Bausubstanz eingreifen zu müssen. „Die Entwurfsverfasserin versteht es mit einer spielerischen Leichtigkeit, die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes als neues impulsgebendes Quartierszentrum aufzuzeigen. Hierdurch leistet der Entwurf einen wichtigen Beitrag zum hochaktuellen Thema des Erhalts historischer Bausubstanz sowohl vor dem Hintergrund des ökologischen Aspekts als auch im Sinne der Würdigung und des Respekts gegenüber den planerischen Leistungen vorangegangener Planer und Architekten“, so die Beurteilung der Jury.

Die Verlagerung von Produktionsstandorten schafft neue Möglichkeiten, den wachsenden Bedarf an Wohnraum zu decken. Die Masterarbeit von Pia Schog dreht sich um einen solchen Ort: das ehemalige Gaswerksgelände der Stadt Köln in Ehrenfeld aus dem 19. Jahrhundert. Die geplante Nutzung zielt dabei auf eine Selbstversorgung der zukünftigen Quartiersbewohner*innen ab. Herzstück der Anlage ist eine Markthalle im Langhaus des ehemaligen Gaswerks. Die Jury überzeugte die städtebaulich und architektonisch ruhige und selbstverständliche Verbindung von Alt und Neu. Es handele sich um einen präzisen und durchdachten Entwurf mit Modellcharakter.

Elisa Kania und Marie Kyra Schäfer thematisierten präkoloniale, koloniale und postkoloniale Bau- und Lebensweisen am Beispiel des Omonas Care Centers und der St. Patricks Primary School in Namibia. „Durch den sorgfältigen Einbezug der vorhandenen Baustrukturen in angemessenem Maßstab sowie durch die Überarbeitung von traditioneller Bauweise und Lebensweise, stellt die Arbeit einen bedeutenden Beitrag in diesem Forschungsfeld dar. Was auf den ersten Blick als einfacher Ansatz erscheint, entfaltet bei näherer Betrachtung eine beeindruckende Detailtiefe“, so die Jury.

Die Arbeit von Matthias Stemmer setzte sich wissenschaftlich mit Bambus als Energieträger auseinander und erhielt von der Jury eine Anerkennung. „Vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung und dem Ziel einer Klimaneutralität leistet die Arbeit einen guten Beitrag zum Thema erneuerbare Energien und kann einen zukunftsweisenden Impuls für eine Teillösung dieser Problematik liefern“, so die Begründung.

Ausstellung bis zum 12. Oktober 2023

Alle 17 nominierten Abschlussarbeiten zeigt die Fakultät für Architektur der TH Köln vom 28. September bis 12. Oktober 2023 in einer Ausstellung im Forum der Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen, Venloer Str. 19, 50672 Köln. Mitglieder der Jury zur siebten Verleihung der Masterpreise waren: Hendrik Schwarke vom Stadtplanungsamt der Stadt Köln, Prof. Judith Reitz, Dekanin des Fachbereichs Architektur der Peter Behrens School of Arts / Hochschule Düsseldorf, sowie Konstantin Jaspert vom Kölner Büro JSWD Architekten.

Quelle: www.th-koeln.de
Abbildung: Die Architekturabsolvent*innen wurden für ihre Abschlussarbeiten mit dem Masterpreis ausgezeichnet. (Bild: Heike Fischer/TH Köln)