Geschrieben am . Veröffentlicht in Nachrichten und Doku.

Grundstein für Köln als Zero Waste Stadt gelegt

738 1024Deutlich geringere Müllerzeugung und ressourcenschonendes Wirtschaften als Ziel

Köln, 06. Mai 2021 – Dem Antrag der Fraktionen Grüne, CDU und Volt, dass für Köln ein Zero Waste- Konzept erstellt werden soll, hat der Stadtrat Köln heute mehrheitlich zugestimmt. So soll die Stadt sich schrittweise dem Ziel nähern, deutlich weniger Müll zu erzeugen und ressourcenschonend zu wirtschaften. Der Verein Zero Waste Köln, der sich seit drei Jahren für ein müllfreies Köln engagiert, befürwortet diesen dringend notwendigen Beschluss.

„Wir freuen uns, dass der Stadtrat den politischen Grundstein für eine Zero Waste Stadt Köln gelegt hat. Nun erwarten wir, dass diese Idee zügig mit Inhalten und Maßnahmen untermauert wird, die dem gerecht werden“, erklärt Malte Haas von Zero Waste Köln.

„Für den Weg dahin wünschen wir uns eine offene, transparente Vorgehensweise mit durchgängiger Beteiligung von Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Als Verein, der sich bereits seit 2018 für ein müllfreies Köln einsetzt und Gründungsmitglied des deutschlandweiten Netzwerks Zero Waste Germany e.V. ist, wollen wir diesen Prozess aktiv mitgestalten. So können wir gemeinsam daran arbeiten, dass Köln als erste Zero Waste Stadt NRWs ein Vorbild für die ganze Region wird.“

So kann Köln als Zero Waste Stadt aussehen

Was eine Zero Waste Stadt ausmacht, hat Zero Waste Köln bereits klar umrissen und in sechs Hauptzielen gebündelt:

 Mülltrennung: Für alle Bürger*innen besteht ein unkomplizierter Zugang zu Mülltrennung. Sind im Haus keine ausreichenden Flächen vorhanden, so sollten sie im öffentlichen Raum geschaffen werden. Die Befähigung und das Bewusstsein für Mülltrennung muss im Rahmen von Fortbildungen oder Informationsangeboten ermöglicht und darüber hinaus in Schulen und Kitas vermittelt werden.

 Sperrmüll: Was hier als „Müll“ gilt, sind oft intakte Gegenstände und Möbel, die weiter genutzt werden könnten. Die Mitnahme von Sperrmüll sollte legalisiert werden, feste Termine zur Abholung sollten dies ermöglichen.

 Stadt als Vorbild: Von Ämtern bis zur Kita ist die Stadt Vorbild in Sachen Zero Waste und ressourcenschonenden Verhaltens. Öffentliche Einrichtungen, gerade Bildungseinrichtungen müssen außerdem frei von jeglicher Werbung sein. Die Stadt Köln sollte keine zusätzlichen Werbeflächen genehmigen.

 Bauwirtschaft: Die Bauwirtschaft ist mit die größte Müllverursacherin. Es fällt hier nicht nur viel Abfall an, dieser ist auch zunehmend schlecht verwertbar und bedient sich schwindender Ressourcen. Der Impact in dem Bereich ist riesig.

 Mobilitätswende: Köln braucht mehr emissionsfreie Mobilität, mehr Platz für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen, Luftverschmutzung und Mikroplastikerzeugung durch Autoreifenabrieb müssen reduziert werden.

 Bürgerzentrum 2.0: Durch mehr konsumfreie Räume können die Bürger wieder mehr Gemeinschaft leben und dabei Ressourcen sparen, z. B. durch Umsonstläden und Repair-Cafés in jedem Veedel, um Wissen zu teilen und Dinge zu reparieren.

Weitere Informationen und Details zu den politischen Zielen von Zero Waste Köln sind hier aufgeführt: https://zerowastekoeln.de/politik/schritte-zur-zero-waste-stadt/

Über Zero Waste Köln e.V.
Zero Waste Köln e.V. wurde im Sommer 2018 gegründet und verfolgt die Vision, Köln zu einer müllfreien Stadt zu machen. Mit Aktionen, Bildungsarbeit und klaren Forderungen an die Politik bildet Zero Waste Köln ein Netzwerk für alle, die dieses Ziel teilen und selbst aktiv werden wollen.

Über die Zero Waste Bewegung
Zero Waste ist das Streben nach einem nachhaltigen und natürlichen Zyklus, in dem alle ausrangierten´Materialien zu Ressourcen für andere werden. Das bedeutet, so wenig Abfall wie möglich zu verursachen und so viel wie möglich wiederzuverwenden oder zu recyceln. Die Zero Waste Bewegung tritt damit übermäßigem Konsum und dem Phänomen der „Wegwerfgesellschaft“ entgegen. Das Ziel der Bewegung ist, unsere endlichen Ressourcen zu schonen und die Ausbeutung von Natur, Tier und Mensch zu verringern.

Foto: Malte Haas ©NIKI KERN
Quelle: Zero Waste Köln e.V.