Saubere und effiziente Kochtechnologien für Mali Internationales Verbundforschungsprojekt der TH Köln

TH KölnIm Binnenstaat Mali in Westafrika wird größtenteils mit Brennholz gekocht. Dies führt zu Problemen: Neben einer zunehmenden Abholzung der Wälder kommt es zur gesundheitsschädlichen Rauchbildung in Innenräumen. Zudem ist die Sammlung von Brennholz zeitaufwändig und gefährlich. Die TH Köln entwickelt daher mit internationalen Projektpartnern mehrere Lösungen für alternative Kochtechnologien.

„Der Einsatz von Brennholz beim Kochen bringt viele Nachteile mit sich. Ziel unseres Vorhabens ist daher, einen Beitrag zur sauberen Kochtechnologie zu leisten, um der Bevölkerung Malis eine nachhaltige Lebensgrundlage zu ermöglichen“, sagt Prof. Dr. Ramchandra Bhandari vom Institut für Technologie und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen der TH Köln. „Dazu werden wir eine ganze Reihe von Low-Tech-Lösungen umsetzen, die an die Bedürfnisse der lokalen Gemeinschaft angepasst werden sollen.“

Verbesserte Kochherde, Biogasanlage und Photovoltaik

In einem ersten Schritt werden jetzt Konzepte erstellt, um die traditionellen Öfen durch verbesserte Kochherde zu ersetzen. „In der Regel besteht eine Kochstelle in Mali aus zwei, drei kleinen Steinen, auf denen ein Topf steht – darunter wird dann befeuert“, erklärt Bhandari. „Wenn man diese Konstruktion zum Beispiel durch Metallbauteile umgestaltet, wird das Kochen mindestens dreimal so effizient.“ Für die optimierten Kochstellen sollen zudem Verfahren zur Brikettherstellung entwickelt werden. Dazu werden pflanzliche Reststoffe der lokalen Landwirtschaft als Ausgangsstoff verwendet.

Darüber hinaus möchten die Projektpartner eine Biogasanlage für private Haushalte, eine sogenannte Mini-Biogasanlage, entwickeln. Biogas ist in vielen Entwicklungsländern ein etablierter Brennstoff. Die Anlage soll mit Kuhdung und Abfällen aus Studierendenwohnheimen betrieben werden. Das vergorene Material wird wieder als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt und somit ein vollständiger Stoffkreislauf realisiert.

Weil die sogenannten Eingangssubstrate der Biogasanlage mit Wasser angemischt werden müssen, wollen die Projektpartner zusätzlich solare Wasserpumpen errichten, die Grundwasser fördern können. Für den städtischen Raum sollen zudem Photovoltaik-Anlagen mit Speicherbatterie entwickelt werden, um elektrisches Kochen zu ermöglichen.

Austausch in Lehre und Forschung

Die geplanten Pilotanlagen wird das Team der TH Köln im ersten Projektmodul gemeinsam mit Forschenden aus Mali und Niger konzeptionieren, umsetzen und vor Ort in der Region Katibougou in Mali erproben. Im zweiten Modul des Vorhabens, das parallel durchgeführt wird, sollen Forschung und Bildung miteinander verknüpft und die postgraduale Aus- sowie Fortbildung in den Partnerländern unterstützt werden.

Während der Umsetzung des Gesamtvorhabens werden neben Forschenden der Hochschulen aus Mali und Niger auch lokale Partner aus Handwerk, Landwirtschaft und Politik einbezogen. „Wir wollen im Rahmen des Vorhabens nicht nur Pilotanlagen entwickeln und testen. Ziel ist es auch, Synergien zu schaffen und vor allem für einen Wissenstransfer zu sorgen. Daher besteht ein wesentlicher Anteil des Projektes auch im Austausch von Erfahrungen in Lehre und Forschung“, so Bhandari.

Projektpartner

Das Verbundforschungsvorhaben „Saubere Alternativlösungen für den effizienten Kochbrennstoff in den malischen Küchen“ (C-COOK-MALI) wird von Prof. Dr. Ramchandra Bhandari vom Institut für Technologie und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen (ITT) der TH Köln koordiniert. Innerhalb der TH Köln wirken Prof. Dr. Lars Ribbe vom ITT sowie Prof. Dr. Christian Wolf vom :metabolon Institute mit. Internationale Projektpartner sind das Institut Polytechnique Rural de Formation et de Recherche Appliquée (IPR/IFRA) und die Université des Sciences, Techniques et Technolgies de Bamako (USTT-B) aus Mali sowie die Université Abdou Moumouni de Niamey (UAM) aus Niger.

Das Projekt wird über einen Zeitraum von drei Jahren aus dem Programm „Partnerschaften für nachhaltige Lösungen mit Subsahara-Afrika“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Projektträger im Bereich Forschung ist das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR). Die Betreuung für den Bereich der postgradualen Aus- und Fortbildung übernimmt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD).

Quelle: www.th-koeln.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Soziales und Leben in Köln

Motivierte Läufer:innen sorgen für


Firmenlauf Koln Kreativ Christian SchulzeMit strahlenden Gesichtern und voller Energie machten sich 3.440 Läufer:innen bereit und verwandelten bei der fünfzehnten Auflage des Firmenlauf Köln den Fühlinger See in ein farbenfrohes Sportgelände. Gut gelaunt begaben sie sich auf die 5 km-Lau...


weiterlesen...

1LIVE etabliert erfolgreich neues


1LIVE AB24 Captain Danger Timo Grau  klAm 10. und 11. Mai stand Bochum für ein Wochenende Kopf. 1LIVE hisste seine Segel im Bermuda3eck und brachte bestes Musikprogramm in die coolsten Venues der Stadt. Bei schönstem Frühlingswetter feierten tausende Hörer:innen in Bochum Stars wie&nbs...


weiterlesen...

"It's all about the money?!" –


bPb LogoOnline-Veranstaltungsreihe zu Grundlagen und Praxis außerschulischer sozioökonomischer Bildung // Sieben verschiedene Workshops und Diskussionsveranstaltungen ab 28. Mai 2024 // Informationen und Anmeldung unter: www.bpb.de/547414

Die Bundeszentr...


weiterlesen...

L.A. EDWARDS mit neuem Song


laedwardsL.A. EDWARDS mit neuem Song "Gone4U" aus neuem "Pie Town"-Album auf Headliner-Tour im Juli - Special Guest: JADE JACKSON

Nach ihrem ersten neuen Titel "Good Luck" bringt die kalifornische "Band of Brothers" nunmehr mit dem sommerlichen Uptempo- un...


weiterlesen...

CircusDanceFestival beste „Junge


koelner kulturpreisStück „Mein Vater war König David“ Kulturereignis des Jahres 2023

Köln, 14. Mai 2024. Das Stück „Mein Vater war König David“, eine Koproduktion vom ANALOG Theater, ORANGERIE Theater im Volksgarten, dem NS-Dokumentationszentrum Köln und der studi...


weiterlesen...

Wahl-O-Mat zur Europawahl geht online


wahl o matInteraktives Informationsangebot der Bundeszentrale für politische Bildung seit 7. Mai 2024 online // Im Netz unter www.wahl-o-mat.de sowie als

"Schon den Wahl-O-Mat gespielt", unter diesem Motto geht heute das beliebte Online-Angebot der Bundesze...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop