14.Dezember 2013 - Demonstration "Leben in Würde und Freiheit - Für ein solidarisches Miteinander"

2013 12 14Seit geraumer Zeit formiert sich ein bundesweiter Widerstand gegen staatliche Regelungen des Asylrechts und für ein Recht der Geflüchteten auf ein Leben in Würde und Freiheit, hier und überall: Menschenrechte sind unteilbar! In Hamburg und Berlin protestieren z.B. seit einigen Wochen Geflüchtete, die über Lampedusa nach Deutschland gekommen sind. Sie sind vor dem Krieg in Libyen geflohen, an dem sich auch europäische Länder beteiligt haben. Der breite Widerstand wird mit massiver staatlicher Repression und rassistischer Verfolgung durch die Polizei beantwortet, mit dem Ziel die Betroffenen abzuschieben.

Mit der rigorosen Abschottung der Grenzen nimmt Europa zusätzlich massenhaft Tote in Kauf. Allein in diesem Jahr sind vor der Küste Lampedusas hunderte Flüchtlinge gestorben. Das anfänglich geäußerte Mitgefühl wandelt sich inzwischen wieder zu der Forderung nach verschärfter Abwehr an den EUAußengrenzen. Dabei hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Abschiebung auf hoher See für rechtswidrig erklärt.

Gleichzeitig werden Geflüchtete von den EU-Staaten gezwungen in so genannten „sicheren Dritt-Staaten“ zu bleiben. Dort bestehen unzumutbare und lebensunwürdige Bedingungen. Rassistische Verfolgung und Armut sind weiterhin die wichtigsten Gründe für Roma aus Staaten wie Serbien, Rumänien und Bulgarien zu fliehen. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden Roma massenweise verfolgt, deportiert und ermordet. Geht es jetzt nach den Plänen einer großen Koalition, sollen jedoch die Länder Ex-Jugoslawiens, die nicht in der EU sind, als „sichere Dritt-Staaten“ eingestuft werden, was ein Asylverfahren für Menschen aus diesen Ländern unmöglich macht.

908 Millionen Euro hat Deutschland 2012 laut statistischem Bundesamt für Flüchtlinge ausgegeben. Die Militärausgaben beliefen sich im selben Jahr auf 33 Milliarden Euro. Die Ausgaben für die Grenzschutzagentur Frontex haben sich seit 2005 mehr als verzehnfacht. Die jahrzehntelange neoliberale Wirtschaftspolitik hat zur Verarmung der Bevölkerung und Anhäufung des Reichtums bei einer kleinen machtvollen Oberschicht geführt. Folge davon sind die „leeren Kassen“ der „öffentlichen Hand“, die angeblich nur noch alle Sozialausgaben kürzen kann. Hinzu kam die „Bankenkrise“, die mit öffentlichen Mitteln und damit zu Lasten der Bevölkerung aufgefangen wurde. Die daraus abgeleiteten Sparzwänge führten zu einer massiven Wirtschafts und Sozialkrise.

Dies ist mit ein Grund, dass es offenbar wieder gesellschaftsfähig wird, von Geflüchteten und Zuwander_innen, sowie von Wohnungs- und Arbeitslosen als „Sozialschmarotzern“ zu reden. Deutsche und europäische Politiker_innen, u.a. Innenminister Friedrich, bereiten dabei besonders den Nährboden für Rassismus, der nicht nur von der extremen und populistischen Rechten, sondern auch von der so genannten „Mitte der Gesellschaft“ getragen wird. Und es bleibt nicht bei Worten: Die Taten gipfelten in den letzten Monaten in Brandanschlägen, so z.B. am 09.10.13 auf ein von Roma bewohntes Haus in Duisburg-Hochheide.

Die Kommunen, so auch Köln, weigern sich, die betroffenen Menschen ausreichend zu unterstützen und ihnen das Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Geflüchtete werden in menschenunwürdigen und überfüllten Unterkünften untergebracht. Arbeitsmigrant_innen aus den EU-Ländern Bulgarien und Rumänien sind gezwungen, auf der Straße, in Parks, oder auf einer Matratze in einem überfüllten Zimmer einer Bruchbude zu horrenden Preisen zu übernachten. Eine dezentrale und menschenwürdige Unterbringung in Wohnungen würde die Lebensqualität der Geflüchteten und Arbeitsmigrant_innen verbessern. Sie wäre auch noch wesentlich günstiger als z.B. eine Asylunterkunft (siehe Leverkusen).

Kommt zur Demo! Setzt euch ein für die Gleichberechtigung der Menschen. Lasst uns gemeinsam für bezahlbare Wohnungen und gleiche Möglichkeiten auf Sicherung des Lebensunterhalts für alle kämpfen! Gebt Rassismus keine Chance!

Samstag, 14. Dezember 2013 ab 13 Uhr am Friesenplatz in Köln

Kundgebung und anschließende Demonstration über den Rudolfplatz zum Neumarkt, dort Abschlusskundgebung.

Forderungen:
- Für ein Bleiberecht aller Geflüchteten in Deutschland und überall!
- Für bezahlbare Wohnungen und Arbeitsmöglichkeiten für alle hier lebenden Menschen!
- Wohlstand für alle!
- Gegen rassistische Hetze

Veranstalter: kein mensch ist illegal Köln (http://www.kmii-koeln.de) Antifaschistische Jugend Köln (http://ajkoeln.blogsport.de)

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Musik / Film

DEEP PURPLE veröffentlichen ersten Song


portable door deep purple„PORTABLE DOOR“ ERSCHEINT HEUTE
HIER DAS NEUE ALBUM VORBESTELLEN

Hamburg, 30. April 2024 – Nach der Ankündigung ihres neuen Studioalbums „=1“ veröffentlicht Deep Purple heute die erste Single „Portable Door“. Der neue Song ist ab sofort zum Streame...


weiterlesen...

Europäisches Parlament stimmt für


Umweltinstitut LogoMünchen/Straßburg, 24. April. Mit 560 zu 43 Stimmen hat das Europäische Parlament am Mittwoch in Straßburg für den Austritt aus dem Energiecharta-Vertrag (ECT) gestimmt. Das Umweltinstitut München bezeichnet diesen Schritt als einen wichtigen Meil...


weiterlesen...

Land.schafft.Demokratie – Bibliotheken


bPb LogoBundeszentrale für politische Bildung/bpb und Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv) fördern nach erfolgreicher Pilotphase 15 weitere Bibliotheken in ländlichen Räumen 

Bibliotheken sind zentrale Orte des Austauschs und des demokratischen Diskurs...


weiterlesen...

Jetzt online informieren übers


mystudychoiceJugendliche und ihre Eltern erfahren in acht Live-Online-Veranstaltungen von MyStudyChoice vom 14. bis 18. Mai 2024, warum jetzt schon eine Bewerbung für ein Auslandsjahr 2025/26 in Kanada, Australien und Neuseeland ratsam ist. Denn gerade, wenn e...


weiterlesen...

Live-Online-Seminare zum Übersetzer


übersetzer schuleOnline-Seminare zur Aus- und Weiterbildung von zu Hause aus, im Live- und Online-Unterricht, charakterisieren die digitalen Lernangebote der Übersetzer- und Dolmetscherschule Köln.  Am Donnerstag, 16. Mai 2024 um 17.30 Uhr lädt die Schule zum Onli...


weiterlesen...

Die c/o pop 2024 war mit popkultureller


c chiara BaluchAusverkauftes unplugged Konzert von MAJAN zum Auftakt des c/o pop Festivals +++ Über 1.400 Teilnehmende bei der c/o pop Convention +++ Zahlreiche Überraschungen über die fünf Tage hinweg, u.a. kostenlose Konzerte von Crazy Frog & Leoniden und 24x7...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.